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Alternative Heilmethoden

Alternative Heilmethoden haben ihren festen Platz in der Behandlung von Menschen. Abzugrenzen, was alternative Heilmethoden sind, ist gar nicht so einfach.

Alles was nicht Schulmedizin ist? Aber auch das ist nicht klar abgegrenzt.

Alles, was nicht den Kriterien der „evidence based medicine“ entspricht? Vielleicht… aber auch hier finden wir Beispiele, wo sich eine klare Wirksamkeit nachweisen lässt, die den Kriterien der evidenzbasierten Medizin entspricht und die sich trotzdem noch als „Alternative Heilmethode“ bezeichnen lassen muss.

Wenn es die Krankenkasse bezahlt? Auch nicht klar, denn die Krankenkassen bezahlen über ihren „Präventionstopf“ oft Alternative Heilmethoden, die eine fragwürdige Wirksamkeit haben.

Ich glaube, es gibt einfach fließende Übergänge. Ein Beispiel ist die Akkupunktur, die von vielen Orthopäden inzwischen fast standartmäßig bei Rückenschmerzen eingesetzt wird. Die Krankenkasse bezahlt solche Behandlungen. Und doch gilt die Akkupunktur als Alternative Heilmethode, da eben nicht alle Behandlungsarten und -ziele anerkannt sind.

Wenn man sich mit Alternativen Heilmethoden beschäftigt, dann finde ich folgende Herangehensweise sinvoll. Herausfinden, wie eine Behandlung, Einnahme, Anwendung, Sitzung usw. abläuft.

  • Welche Wirkung wird der alternativen Heilmethode zugesprochen?
  • Welche Heilung kann man erwarten und bei welchen Symptomen, Krankheiten o.ä. soll sie laut Anbietern angewandt werden.
  • Herausfinden, ob es Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und Gefahren gibt.


All diese Informationen sind in der Regel bei den Anbietern, Berufsverbänden und „Anhängern“ der alternativen Heilmethode herauszufinden. Manche Anbieter verschweigen Gefahren, das ist aber selten und ein bisschen zusätzliche Recherche sollte sie aufdecken. Wenn es also keine Gefahren gibt, kann man die alternative Heilmethode anwenden, wenn sie einem zusagt und man das Gefühl hat, dass sie hilft. Hierfür gibt es eine wichtige Grenze! (s.u.)

Wenn man sich tatsächlich mit der Wirkung der alternativen Heilmethode auseinandersetzen will, kann man in einem letzten Schritt überprüfen, was die Wissenschaft bisher über diese alternative Heilmethode herausgefunden hat. Das ist mir persönlich immer ein besonderes Anliegen.

Man kann auf Portalen, wie z.B. PubMed (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/ (engl.)) nach Studien zu der alternativen Heilmethode suchen. Hierbei ist darauf zu achten, wer die Studie durchgeführt hat. Wurde sie von Anhängern der entsprechenden alternativen Heilmethode selbst durchgeführt, dann ist sie oft wenig aussagekräftig. Es gilt also zu fragen:

  • Wer ist der Auftraggeber?
  • Wie groß war die Anzahl der Teilnehmer an den Untersuchungen?
  • Gibt es eine Kontrollgruppe?


Meiner Meinung nach reicht es aber, wenn eine alternative Heilmethode wirkt, auch wenn man manchmal gar nicht genau weiß, warum. Hier gilt der alte Spruch: „Wer heilt, hat recht!“.

Dann ist es auch egal, ob man den Placebo-Effekt besonders gut ausnützt, oder ob es eine bisher unentdeckte Wirkung gibt, Hauptsache sie ist da.
Eine Grenze hatte ich aber schon angesprochen:
Alternative Heilmethoden sollten Hand in Hand mit einer klassischen schulmedizinischen Versorgung gehen. Eine verspätete oder unterlassene schulmedizinische Behandlung gefährdet die Gesundheit.

Ein Beispiel für eine ganz besonders positive Auseinan-dersetzung mit einer alternativen Heilmethode verlinke ich im Folgenden.

In einem Video von MaiLab zu Yoga werden auch viele allgemeine Verknüpfungen gezeigt, die für alle Alternativen Heilmethoden passend sind. Ein weiteres interessantes Video zeigt Missverständnisse rund um den Placebo-Effekt.

Das hilft uns auch weiter, wenn wir uns mit Alternativen Heilmethoden beschäftigen.