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Erste-Hilfe „Auffinden einer Person“

Wenn wir beobachten, wie sich jemand verletzt oder einen Unfall hat, dann wissen wir, dass wir Hilfe leisten müssen. Auch wenn es nicht so klar ist, und wir z.B. jemanden beobachten, der im öffentlichen Raum regungslos da liegt, müssen wir uns vergewissern, ob Hilfe benötigt wird.

Ansonsten machen wir uns der unterlassenen Hilfeleistung strafbar. (§ 323c StGB Unterlassene Hilfeleistung) So wurden z.B. zwei Männer und eine Frau zu hohen Geldstrafen verurteilt, die einen Mann in einer Bank im Bereich der Geldautomaten ignoriert hatten. „Ich dachte, er schläft“ ließ das Gericht als Begründung nicht zu. (externer Link)

Wir haben also geklärt, dass wir helfen. Wie gehe ich aber in so einem Fall vor? In der ersten Hilfe gibt es zum Glück klare Handlungsschemata, die einem helfen, die Situation, auch in für einen selbst aufregenden Momenten, gut zu bewältigen.

Das „Schema für das Auffinden einer Person“ unten lässt sich in den einzelnen Abschnitten anklicken, um zu den entsprechenden Artikeln zu kommen. Das funktioniert auf Tablets und Smartphones leider nicht. Im Folgenden gebe ich aber einen kurzen Überblick zu dem Schema, in dem die Links zu den einzelnen Artikeln zu finden sind:

Oft ist es das Beste, erst einmal kurz inne zu halten und sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen.

Man sollte erkennen, welche Gefahren für einen selbst bestehen und welche Gefahren den Verletzten drohen. Dann sollte man entscheiden, welche Maßnahmen man ergreifen muss, um den Selbstschutz zu beachten. Falls nötig, muss dann die verletzte Person aus dem Gefahrenbereich gerettet werden. (Siehe auch Artikel und Video zum Retten von Personen aus dem Gefahrenbereich.)

Der nächste Schritt ist die Bewusstseinskontrolle, bei der wir die Person zuerst ansprechen. Wenn sie nicht reagiert, dann darf es auch gerne laut sein. Wenn die Person dann noch nicht reagiert, sollte man sie an den Schultern oder am Oberarm anfassen. Erfolgt auch jetzt keine Reaktion sollte man sie leicht an der Schulter rütteln. Wer auch hierauf nicht reagiert, gilt als bewusstlos.

Jetzt haben wir zum ersten Mal in diesem Schema zwei Ausgänge dieser Kontrolle: Entweder reagiert die Personund ist bei Bewusstsein oder sie ist bewusstlos.

Wenn sie reagiert, dann können wir je nach Notwendigkeit helfen und z.B. Blutungen stillen, Schockbekämpfung einleiten und je nachdem, ob es nötig ist, den Notruf absetzen. (Siehe auch Artikel zum Notruf.)

Bei bewusstlosen Personen rufen wir zunächst laut „Hilfe“! So können wir dafür sorgen, dass hoffentlich andere Menschen auf die Notsituation aufmerksam gemacht werden und wir nicht allein helfen müssen.

Als nächstes führen wir die Atemkontrolle durch. Wir „Sehen, Hören und Fühlen“, ob die Person noch atmet. Dabei führen wir unser Ohr mit Blickrichtung zum Brustkorb des Verletzten, ganz nah an den geöffneten Mund (bei überstrecktem Kopf) und sehen, ob sich der Brustkorb hebt und senkt. Wir hören nach Atemgeräuschen und fühlen an unserem Ohr und unserer Wange Atemluft und Atembewegungen des Verletzten. Mit unserer Hand, die wir leicht auf seinen Brustkorb legen, fühlen wir, ob dieser sich hebt und senkt. (Das ist hier stark verkürzt: siehe auch Artikel und Video zur Bewusstseins- und Atemkontrolle.)

Nun haben wir wieder zwei mögliche Ausgänge dieser Kontrolle. Entweder ist eine Atmung vorhanden oder wir können in den ca. 10 Sekunden, die wir für die Atemkontrolle investieren, keine Atmung feststellen.

Atmet die Person, legen wir sie in die „stabile Seitenlage“, bei der der Kopf des Verletzten der tiefste Punkt sein soll. So kann verhindert werden, dass z.B. Erbrochenes die Atemwege verlegt, es kann nun ablaufen. Jetzt können wir den Notruf absetzen und müssen darauf achten, in einem solchen Fall die Atemkontrolle regelmäßig zu wiederholen. In der Wartezeit können wir weitere Maßnahmen nach Notwendigkeit durchführen, wie z.B. Blutstillung, keimarmes Abdecken von Wunden u.v.m. (Siehe auch Artikel zur stabilen Seitenlage bei bewusstlosen Personen mit Atmung.)

Atmet die Person nicht, setzen wir sofort einen Notruf ab, da wir als nächsten Schritt mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen. Diese sollte nicht mehr unterbrochen werden bis Rettungskräfte eintreffen. Hierfür führen wir die Herzdruckmassage durch, indem wir unseren Handballen in die Mitte des Brustkorbs des Verletzten legen. Dann drücken wir den Brustkorb ca. 5-6 cm in regelmäßigem Rhythmus ca. 100-120 Mal pro Minute ein. Allerdings immer nur 30 Mal. Dann wechseln wir zur Atemspende, bei der wir immer zwei Mal einen Atemstoß von uns, als Mund-zu-Nase oder Mund-zu-Mund, in den Patienten einblasen. Das geschieht bei überstrecktem Kopf. (Siehe auch Artikel zu bewusstlosen Personen ohne Atmung.)

Videos zum Schema "Auffinden einer Person"

Im Folgenden erscheinen hier alle Filme, die zum Thema „Auffinden einer Person“ von mir selbst produziert wurden. Sie sind jeweils einzeln in den Text des entsprechenden Abschnitts eingebunden. Da die Inhalte aber auch immer kommentiert und erklärt werden, können sie auch für sich stehen. In jedem Fall wollte ich einen Ort anbieten, an dem man alle Videos auf einmal findet.